Ultenic FS1 Test: Was kann der günstige Staubsauger mit Saugstation?
Dyson hat im Bereich der Akku-Staubsauger schon lange starke Konkurrenz. Es sind vor allem Geräte fernöstlicher Hersteller, die dem britischen Traditionsunternehmen Konkurrenz machen. Dazu gehört auch die eher unbekannte Marke Ultenic. Mit dem FS1 bringt das Unternehmen nun einen ganz besonderen Akku-Staubsauger auf den Markt. Das Alleinstellungsmerkmal des smarten Haushaltshelfers erinnert an moderne, voll ausgestattete Saugroboter. Schließlich ist eine praktische Absaugstation im Lieferumfang enthalten. Ob das in der Praxis Früchte trägt oder eine unnötige Spielerei ist und wie sich der schicke Staubsauger im Reinigungsalltag schlägt, wollen wir im Ultenic FS1 Test prüfen.
Inhaltsverzeichnis / Table of contents
Neben dem Akku-Staubsauger selbst finden wir im Lieferumfang die Absaugstation und das passende Netzkabel. Darüber hinaus legt der Hersteller zwei Aufsätze mit Textilbürste und Fugendüse bei, die alternativ zur Hauptbürste verwendet werden können.
Als Zubehör gibt es noch einen Ersatzfilter, zwei Ersatzstaubbeutel für die Absaugstation und ein praktisches Reinigungswerkzeug. Für die große Mehrheit dürfte das sicherlich ausreichen. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass die Konkurrenz hier teilweise deutlich großzügiger ist.
Ein cooles Design kann man dem Ultenic FS1 auf jeden Fall nicht absprechen. So erinnert es mit seiner modernen Linienführung und der überwiegend blau-grauen Farbgebung teilweise deutlich an Branchenkönig Dyson oder aber auch an einige Geräte von Dreame. Ein orangefarbener Akzent sorgt für einen attraktiven Farbtupfer. Der Schmutzbehälter ist transparent, sodass Sie sehen können, wie voll er ist. Beim Material setzt der Hersteller vor allem auf Kunststoff.
Das ist keineswegs ein Tabu. Schließlich vertrauen auch die teuren Geräte von Dyson darauf, was ihnen vor allem beim Gewicht einen entscheidenden Vorteil verschafft. Als Besitzer eines Dyson V11 fand ich es wirklich beeindruckend, dass ich im direkten Vergleich kaum qualitative Unterschiede feststellen konnte. Den deutlichen Preisunterschied spürt man hier sicherlich nicht. Aber natürlich gibt es beim Ultenic FS1 Unterschiede zum Dyson.
Beispielsweise wird hier nicht auf die klassische Trigger-Bedienung zurückgegriffen. Stattdessen setzt die chinesische Marke auf einen Ein-/Aus-Knopf auf der Oberseite des Geräts. Hier genügt ein Knopfdruck, um den Akku-Staubsauger ein- und wieder auszuschalten. Der Vorteil liegt auf der Hand. Es verhindert, dass Ihr Zeigefinger verkrampft, insbesondere bei längeren Reinigungssitzungen. Nachteilig ist hingegen, dass eine Zweihandbedienung unumgänglich ist.
Während man den Akkustaubsauger nämlich mit einer Hand wie eine Pistole hält, muss man mit der anderen den Knopf an der Oberseite drücken. Was einem besser gefällt, ist letztlich Geschmackssache. Ich persönlich bevorzuge eine Mischung aus beidem. Viele Geräte bieten mittlerweile die Möglichkeit, durch einmaliges Drücken des Auslösers ein- und ausgeschaltet zu werden. Ein Beispiel hierfür ist der Tineco Pure One Air Pro (Test).
Bei modernen Akkusaugern ist ein Display mittlerweile selbstverständlich. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass das Ultenic FS1 auch über einen Bildschirm verfügt. Hier sehen Sie die wichtigsten Kerninformationen wie den aktuellen Batteriestatus und den Energiestand. Insgesamt bietet das Gerät drei verschiedene Stufen mit Auto, Low und High. Leider wird der Akkustand nur in Balken und nicht wie üblich in Prozent angezeigt. Darüber hinaus informiert der smarte Haushaltshelfer seinen Nutzer über den Bildschirm über eventuelle Fehler. Theoretisch klingt das natürlich nach einer praktischen Hilfe.
Bei der Nutzung fällt allerdings auf, dass die Positionierung nicht durchdacht ist. Während die Konkurrenz das Ganze meist auf der Rückseite des Geräts platziert, entscheidet sich Ultenic dafür, das Display auf der Oberseite zu verbauen. Daher muss man das Gerät immer etwas absenken, um den Inhalt zu sehen. Darüber hinaus sorgt die fragwürdige Platzierung des Displays dafür, dass man es nicht sehen kann, wenn das Vakuum in der Absaugstation verweilt. Das ist etwas nervig, da man den Ladestand während des Ladevorgangs nicht sehen kann. Das ist vielleicht kein Totalausfall, aber es nagt ein wenig an der Benutzerfreundlichkeit.
Mittlerweile durfte ich schon viele smarte Haushaltshelfer mit praktischer Absaugstation testen. Dabei handelte es sich jedoch stets um Saugroboter und nicht um Akkusauger. Der Ultenic FS1 bietet genau ein solches Feature. Einen klassischen Ladehalter bzw. Ladeständer erhalten Sie hier nicht. Stattdessen stellt sich das Gerät nach getaner Arbeit in eine Absaugstation, wo es entleert und aufgeladen wird.
Der Hersteller hat die Basisstation so konzipiert, dass auch Platz für einen Ersatzakku vorhanden ist. Wirklich cool ist, dass man hier nicht nur den zweiten Akku verstauen kann. Darüber hinaus kann es direkt aufgeladen werden. Im Gegensatz zu anderen Saugrobotern startet der FS1 den Saugvorgang nicht automatisch, wenn er in die Station gestellt wird. Stattdessen verwenden Sie die spezielle Taste am Akku-Staubsauger selbst. Dies sollten Sie jedoch unbedingt tun, da sonst die Gefahr lästiger Verschmutzungen besteht.
Schließlich öffnet der Staubsauger jedes Mal, wenn Sie ihn in die Station stellen, automatisch die Klappe seines Schmutzbehälters. Wenn Sie den FS1 nun zu energisch und schnell aus der Halterung nehmen, besteht die Gefahr, dass ein Teil des Schmutzbehälterinhalts auf den Boden fällt. Im besten Fall sollten Sie durch Nutzung der Saugfunktion stets dafür sorgen, dass der Behälter leer ist. Würde sich der Behälter nicht automatisch öffnen, sondern erst mit Beginn der Saugfunktion, gäbe es das Problem gar nicht erst.
Anders als noch recht langsame Saugroboter oder schwere Saug-Wischer kommen Akku-Staubsauger dann zum Einsatz, wenn es schnell gehen muss. Umso wichtiger ist es, dass die Geräte wendig und nicht zu schwer sind. Beides gilt für den Ultenic FS1. Obwohl er mit 7 kg kein Leichtgewicht ist, konnte ich den Sauger im Test dank seiner wendigen Bauweise dennoch problemlos von A nach B manövrieren. Besonders bei Richtungswechseln reagiert das Gelenk sehr schnell, was den FS1 zu einem angenehm schnellen Akkusauger macht. Auch unter flache Möbel gelangt man problemlos. Die LED-Beleuchtung am Bürstenkopf hilft, den Überblick zu behalten. Das Gesamtdesign des Akku-Staubsaugers wirkt durchdacht.
Schließlich setzt der Ultenic FS1 auf ein smartes Stecksystem, das nicht nur eine flexible Nutzung verspricht. Darüber hinaus ermöglicht der unkomplizierte Auf- und Abbau eine einfache Reinigung. Auch die fünf Filter sind leicht zugänglich und können gereinigt bzw. ausgetauscht werden. Der FS1 verwendet keine starre Lösung für das Saugrohr. Stattdessen wird ein Teleskoprohr verwendet. Sie können es nach Belieben aus- und einfahren. Dadurch ist der smarte Haushaltshelfer für Menschen unterschiedlicher Körpergröße geeignet. Weniger schön ist allerdings die Tatsache, dass man die Teleskopstange immer einfahren muss, wenn man den Staubsauger in die Basisstation stellt.
Kommen wir zur Königsdisziplin – der Reinigungsleistung. Hier lassen die technischen Daten Großes erwarten. So soll der 450-Watt-Motor des Akku-Staubsaugers stolze 30.000 Pascal Saugkraft bereitstellen. Bei diesen Voraussetzungen ist es nicht verwunderlich, dass der smarte Haushaltshelfer gute Reinigungsergebnisse erzielt. Allerdings haben hier einige Konkurrenten die Nase vorn.
Geräte wie der Tineco Pure One S15 Pro (Test) liefern einfach bessere Reinigungsergebnisse. Zwar saugt er den Schmutz zuverlässig auf, beim Manövrieren über den Boden gelingt es ihm jedoch manchmal nicht, ihn festzuhalten. Am Ende landet eine kleine Menge Schmutz wieder auf dem Boden. Ansonsten profitiert der Akkusauger in der Praxis von seiner Wendigkeit. Ich kam in fast jede Ecke, was das Endergebnis nach der Reinigung wirklich solide machte.
Ich bin begeistert von der Absaugstation. Schließlich geht der Plan hier perfekt auf. Mit viel Kraft saugt die Station den Schmutzbehälter des Staubsaugers leer. Dabei bleiben nicht einmal Hunde- oder Katzenhaare im Behälter hängen. Selbstverständlich müssen Sie auch in regelmäßigen Abständen den Staubbeutel der Station leeren. Hier muss ich mal wieder etwas meckern.
Abschließend halte ich es für eine große Errungenschaft, dass Staubsauger jahrelang auf Staubbeutel verzichten konnten. Mit der Einführung von Saugstationen erleben diese nun ein Comeback bei Saugrobotern und möglicherweise bald auch bei Akku-Staubsaugern wie dem FS1. Das ist nicht wirklich nachhaltig, aber durchaus praktisch. Schließlich lässt sich die Tasche problemlos vom FS1 abnehmen, wegwerfen und durch eine neue ersetzen.
In puncto Akkulaufzeit schneidet das Ultenic FS1 dann deutlich ab. Stolze 60 Minuten möchte ich den Akkustaubsauger durchhalten können. In der Praxis waren es bei ganz normaler Nutzung allerdings eher 45 Minuten. Je nachdem, welche der drei Saugstufen Sie wählen, verkürzt oder verlängert sich die Akkulaufzeit natürlich. Persönlich finde ich, dass die Laufzeit völlig ausreichend ist. Wenn mehr benötigt wird, besorgen Sie sich einfach eine Ersatzbatterie und legen zwischendurch einen Boxenstopp ein. Beim Test war ich sehr froh, dass ich in meinen eigenen vier Wänden recht wenig Teppichboden habe.
Schließlich scheint dies eine echte Achillesferse des Ultenic FS1 zu sein. Das liegt nicht nur daran, dass das Manövrieren auf Teppichen recht schwierig ist. Zudem funktionierte die automatische Teppicherkennung recht unzuverlässig. Nach der Umstellung auf Teppich steigerte das Gerät die Leistung zunächst spürbar. Unmittelbar danach brach die Leistung jedoch wieder ein. Mittlerweile hat der FS1 es noch einmal angehoben. Am Sensor wird der Hersteller vermutlich noch etwas feilen müssen. Wer damit ein echtes Problem hat, sollte bei Teppichboden einfach den Auto-Modus verlassen und manuell in den Power-Modus wechseln.
Der Ultenic FS1 ist ein guter Akku-Staubsauger, der vor allem in der Disziplin Preis-Leistungs-Verhältnis punktet. Er punktet mit schickem Design, praktischer Saugstation und solider Saugleistung zum fairen Preis, der deutlich unter vergleichbaren Geräten liegt. Sicherlich gibt der smarte Haushaltshelfer hier und da Anlass zur Beanstandung. Da sind zum einen fragwürdige Designentscheidungen wie das deplazierte Display oder die automatisch öffnende Klappe des Staubbehälters. Da es sich jedoch nicht um Sparmaßnahmen, sondern lediglich um offensichtliche Mängel im Konzept handelt, hoffe ich auf Verbesserungen in der nächsten Generation. Dann könnte der Ultenic (FS2?) eine echte Herausforderung für die teure Konkurrenz von Dyson und Co. sein.
Der Ultenic FS1 ist ein solider Akku-Staubsauger, der mit toller Ausstattung und einem beeindruckenden Preis-Leistungs-Verhältnis punktet.
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